Konzept der Emscherrenaturierung

Aufbauend auf dem gewässertechnischen spielte auch der landschaftsökologische Umbau des Emschersystems eine zentrale Rolle. Er stellte eines der fünf Leitthemen der IBA Emscher Park in der zweiten Hälfte ihrer Arbeit in den Jahren 1995 bis 1999 dar.

Als Oberziel für die Arbeit der IBA in der - verglichen mit dem Süden des Ruhrgebiets - strukturell defizitären Emscherzone wurde der ökologische, ökonomische und soziokulturelle Umbau des Emscherraumes festgesetzt (IBA 1996). Die IBA sollte, nach dem Rückzug der Kohle- und Stahlindustrie, die Innovationskraft der Region in "allen gesellschaftlichen Bereichen" (IBA 1996, S. 8) stärken, kurz gesagt zukunftsweisende Impulse im Sinne der Nachhaltigkeit geben.

Im Mittelpunkt standen ökologische Aspekte, welche als Basis für eine zukünftige soziale und wirtschaftliche Gestaltung zugrunde gelegt wurden. Wichtige Leitprinzipien für die Projektarbeit der IBA waren in erster Linie die Innenentwicklung anstelle der Siedlungsdispersion sowie (kleinräumige) Nutzungsmischung unter Berücksichtigung von Freiraumqualitäten (vgl. Thema "Stadtentwicklung"). Dabei verfolgte man das Ziel einer Verbesserung der landschaftsökologischen Situation der Region, die gleichzeitig zu einer erhöhten städtebaulichen Qualität und letztlich zu einer Verbesserung der weichen Standortfaktoren führen sollte. Innerhalb des IBA-Leitprojekts Emscher Landschaftspark, das vom Kommunalverband Ruhrgebiet mit der Zielsetzung initiiert worden war, eine "grüne Achse" von Duisburg bis Kamen zu schaffen (vgl. Thema "Freiraum und Grünflächen"), konzentrierte sich die Emschergenossenschaft in Kooperation mit der IBA Emscher Park auf die Renaturierung des Emschersystems (Internet 6).
Der Emscherraum
Quelle: RVR Fotoarchiv, Kollage Autorenteam
Kennzeichnend für den Umbau sind folgende parallel verlaufende, miteinander vernetzte Maßnahmenbündel:
  • Bau neuer dezentraler Kläranlagen
  • Ökologische Umgestaltung des Gewässer-Systems
  • Bau von Abwasserkanälen und Minderung des öberflächlichen Regenwasserabflusses.

Auf den folgenden Seiten werden die Umsetzungselemente im Detail vorgestellt.