Einleitung

Seit Jahrzehnten wurde das Bild des Ruhrgebietes von Fördergerüsten und Schloten geprägt. Mit dem wirtschaftlichen Strukturwandel stellte sich die Frage, ob sich das Ruhrgebiet, dessen Selbstverständnis, individueller Charakter und Charme mit der Montanindustrie geradezu verwachsen waren, mit dem Rückzug als Wirtschaftsregion auflösen würde oder ob der Schritt Richtung Zukunft trotz des Verlustes der industriellen Tradition bewältigt werden könnte.

Zu den Herausforderungen des industriell-technologischen Strukturwandels kommen erschwerend die neuen Anforderungen hinzu, die die Öffnung hin zu einem geeinten Europa mit sich bringen. In ihm muss auch eine Region wie das Ruhrgebiet seinen Platz behaupten.
Siedlung am Rande einer ehemaligen Zeche
Quelle: RVR-Fotoarchiv (o. A.)
Das Flächenmanagement von Industriebrachen nimmt hierbei eine wichtige Aufgabe wahr. Denn sowohl Stahlindustrie als auch Bergbau hinterließen und hinterlassen Flächen, die zwar häufig kontaminiert sind, aber in der Regel wertvolle innerstädtische Nutzflächen anbieten. Industriebrachen können daher als "Jahrhundertchance der Stadterneuerung" bezeichnet werden. Ziel eines innovativen Flächenmanagements muss es sein, Voraussetzungen zu schaffen, durch die sich auch eine Region wie das Ruhrgebiet als attraktiver und zukunftsfähiger Lebens-, Wirtschafts-, Erholungs- und Kulturraum im sich wandelnden Europa positionieren kann. Im Ruhrgebiet haben sich verschiedene Unternehmen wie die RAG Montan Immobilien (vormals MGG), der Regionalverband Ruhr (RVR) und die Landesentwicklungsgesellschaft Nordrhein-Westfalen (LEG) dieses Problems angenommen und den Weg zu einem modernen Flächenmanagement beschritten.