Nutzungsmischung

Die Nutzungsmischung erstreckt sich auf drei Elemente der Siedlungsstrukturen: Erstens beinhaltet sie die funktionale Mischung (z.B. Verflechtung von Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Bildung und Versorgung), zweitens eine soziale Mischung (nach Einkommens- und Lebensstilgruppen sowie Haushaltstypen) und drittens eine gestalterische Mischung, welche in engem Zusammenhang mit einer variationsreichen Nutzungsdichte zu sehen ist.

Dichte (aber dennoch abwechslungsreiche und qualitativ hochwertige) Bebauung setzt auf bauliche Strukturen, welche zugleich durch einen sparsamen Einsatz von Ressourcen verwirklicht werden können. Die Innenentwicklung durch Brachflächenrecycling stellt eine weitere Strategie auf dem Weg zu städtebaulicher Dichte dar, die der Siedlungsdispersion im suburbanen Raum entgegen wirken soll.

In aller Regel wird der Grad der Nutzungsmischung nur unscharf festgelegt. Teils ist von Ausgewogenheit die Rede (Holz-Rau 1997), teils von einer "Gratwanderung zwischen Funktionsentmischung und Funktionsverflechtung", für die es keine Patentrezepte geben könne (BfLR 1996, S. 67). Allerdings betrachtet Holz-Rau (1997) das Prinzip der Gleichzeitigkeit als wichtiges Kriterium, damit die Realisierung von gemischten Nutzungen erfolgreich sein könne.

Quelle: BfLR (Hrsg.) (1996): Nachhaltige Stadtentwicklung. Herausforderungen an einen Ressourcen schonenden und umweltverträglichen Städtebau. Bonn: BfLR

Holz-Rau, C. (1997): Siedlungsstrukturen und Verkehr. In: BfLR (Hrsg.)(1997): Materialien zur Raumentwicklung. H. 84, Bonn