Dortmund-Phoenix

Der wirtschaftsbezogene Wandel im Arbeitskräftebedarf wirkt sich auch auf den Wohnungsbausektor aus. Beim Rückzug aus der Montanindustrie setzten und setzen die Ruhrgebietsstädte auf moderne zukunftsträchtige Wirtschaftszweige wie Informationstechnolgien (IT) und "Electronic Commerce" (E- und M-Commerce), Mikrosystemtechnologie (MST) oder Logistik, die hochqualifizierte Arbeitsplätze anbieten. Wenn nun aber die Lebens- und Freizeitqualität sowie das Wohnumfeld den gehobenen Ansprüchen der entsprechenden Arbeitskräfte nicht angepasst sind, laufen die Städte des Ruhrgebietes Gefahr, diese Arbeitskräfte und Arbeitsplätze an Regionen zu verlieren, die eine höhere Wohn- und Lebensqualität bieten. Um einem derartigen danneventuell zu erwartenden "Brain drain" der Arbeitskräfte entgegenzuwirken, sind innovative Wohnkonzepte gefordert. Beispielhaft dazu wird im Folgenden der geplante Umbau des ehemaligen Hüttenwerkes Phoenix in Dortmund-Hörde im Rahmen des "dortmund-projects" vorgestellt.
Stahlwerk Phoenix vor der Stilllegung
Quelle: RVR-Fotoarchiv
Beim "dortmund-project" geht es darum, den Strukturwandel vom Montan- zum Technologiestandort aktiv zu begleiten, wobei flankierende Komponenten wie Freizeit und Wohnen notwendig eingeschlossen sind. Bis 2010 sollen auf sechs Standorten zukunftsweisende Wirtschaftsbrachen in Kombination mit Forschungs-, Aus- und Weiterbildungseinrichtungen angesiedelt und mit hoher Wohn- und Freizeitqualität verknüpft werden. 70.000 neue Arbeitsplätze werden in neuen und bestehenden Branchen angestrebt (vgl. Internet 17). Einer dieser Standorte ist das Gelände des ehemaligen Stahlwerks Phoenix südlich der Innenstadt. Auf dem 206 ha großen Areal werden Unternehmen der Softwareentwicklung und Mikrosystemtechnik ebenso wie hochwertige Kultur- und Freizeitangebote in historischen Industriehallen angesiedelt.
Phoenix-Ost
Quelle: © 3dpixel company g.m.b.h
Das "Wohnen am Wasser" schätzen die Stadtplaner als eine der begehrtesten Stadtqualitäten" ein (Internet 17). Viele Städte und Kommunen im Ruhrgebiet haben das erkannt (vgl. Internet 18). So hat sich in den vergangenen Jahren der Innenhafen in Duisburg zum hochwertigen Arbeits- und Wohnstandort gewandelt. Auch Essen setzt mit dem Projekt der Marina Essen auf die Nähe zum Wasser zur Aufwertung des Projektgebietes (vgl. Internet www.derwald.de). Ebenfalls wird in Mülheim eine "Wasserfront" geplant: Ruhrbania (vgl. Internet www.ruhrbania.de).
Eine Studie des Yachthafens Phoenix-Ost
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Die federführenden Partner des "dortmund-projects" - ein Projekt der Stadt Dortmund, der ThyssenKrupp AG und der Unternehmensberatung McKinsey & Company - haben diese Leitideen in ihr Konzept einfließen lassen (vgl. Internet 20). Im Mittelpunkt des Umbaus des ehemaligen Stahlwerks Phoenix-Ost steht die Errichtung eines künstlichen Sees von der Größe der Hamburger Binnenalster. Geplant ist eine 30 ha große künstliche Wasserlandschaft - der Phoenixsee - mit angrenzenden hochwertigen Wohn-, Freizeit- und Erholungsflächen wie Yachthafen, Seebühne und Uferpromenade. Insgesamt wird die Gewässerlandschaft samt 2.500 hochwertiger Wohneinheiten, Dienstleistungs-, Büro-, Hotel- und Gastronomiebetriebe 96 ha umfassen (Stadt Dortmund 2003). Darüber hinaus wird es eine Seebühne und eine Vergnügungsinsel geben.