Vertiefung: Museumslandschaft im Ruhrgebiet

Nachdem mit dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund 1883 das erste Museum im Ruhrgebiet eröffnet wurde, folgten bald weitere nach: 1886 das Märkische Museum in Witten sowie das Gustav-Lübke-Museum in Hamm, 1890 das Museum Haus Martfeld in Schwelm, 1896 das Vestische Museum in Recklinghausen, 1896 das Heimatmuseum in Dortmund und 1899 das Römisch-Germanische Museum in Haltern. 1902 wurde das Museum Folkwang von Karl-Ernst Osthaus in Hagen begründet und 1922 nach Essen verlagert. Es stellt repräsentative Kunstsammlungen von 1800 bis heute aus.
Das Museum Folkwang in Essen
Quelle: RVR-Fotoarchiv
Das Freilichtmuseum in Hagen
Quelle: RVR-Fotoarchiv
Die gegründeten Museen in den 1920er und 1930er Jahren waren bis auf die Kunstmuseen Folkwang in Essen, das Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund und das Wilhelm-Lehmbruck-Museum in Duisburg eher Heimatmuseen.

Erst 1930 - initiiert durch das Deutsche Bergbaumuseum in Bochum als Technikmuseum - begann die eigene industrielle Geschichte des Ruhrgebietes eine Rolle zu spielen.
Auch die dezentralen Ausstellungsstätten des Rheinischen und Westfälischen Industriemuseums bringen dem Besucher an verschiedenen Orten, z.B. Oberhausen, Dortmund (Zeche Zollern) oder Hattingen (Henrichshütte), die regionale (Technik-)Kultur näher.

Die Deutsche Arbeitsschutzaustellung (DASA) in Dortmund hat sich inzwischen als zweitgrößtes Technikmuseum Deutschlands einen überregionalen Ruf erworben. Weitere Landesmuseen können Anspruch auf überregionale Bedeutung erheben: das Museum der Deutschen Binnenschifffahrt in Duisburg, das neu eingerichtete Museum für internationale Lichtkunst in Unna das ebenfalls neue Museum für Archäologie in Herne oder das "Landesmuseum für Handwerk und Technik", ein Freilichtmuseum in Hagen, das sich der Technikgeschichte und dem Handwerk sowie dem vor- und frühindustriellen Gewerbe widmet.

Eines der bedeutendsten Museen ostkirchlicher Kunst außerhalb der orthodoxen Länder steht in Recklinghausen (Ikonenmuseum). Ein Ort, an dem die antike Geschichte präsentiert wird, ist die zu einem archäologische Park ausgebaute alte Römerstadt Colonia Ulpia Traina in Xanten, die ausgegraben und rekonstruiert wurde.

Ausstellungen wie die Internationale Designausstellung auf der Zeche Zollverein/Essen, der Schatzkammer des Essener Doms mit einem der größten christlichen Kunstschätze (u.a. mit der ältesten vollplastischen Marienfigur, dem Schwert Ottos des Großen, der Kinderkrone Ottos III.)
Archäologischer Park Xanten
Quelle: RVR Fotoarchiv
Weitere bedeutende Museen sind das Ruhrland-Museum in Essen, das Museum am Ostwall in Dortmund mit seiner Spezialsammlung deutscher Expressionisten, das Museum Quadrat in Bottrop, die neugestaltete Galerie Ludwig im Schloss Oberhausen, das Archäologie-Museum in Herne sowie das Karl-Ernst-Osthaus-Museum in Hagen mit zeitgenössischer Kunst und Werken des Hagener Malers Emil Schumacher.