Vertiefung: Chronik des Bergbaus im Ruhrgebiet
- 13. Jahrhundert: erste schriftliche Erwähnungen von Kohlefunden im Raum Dortmund
- 16. Jahrhundert: Anfänge des Stollenbaus
- um 1780: Ruhr wird schiffbar als wichtige verkehrliche Erschließung zum Rhein
- 1832 - 1837: mit Hilfe der Dampfmaschine gelingt der Durchbruch der Mergeldecke, fortan kann die ertragreiche Fettkohle - Voraussetzung für die Koksherstellung - abgebaut werden
- um 1840: Bergbau erreicht die Hellwegzone (Duisburg, Essen, Bochum, Dortmund)
- 1849: erster Kokshochofen als Voraussetzung für moderne Eisengewinnung (Roheisenproduktion steigt von 1850 bis 1860 von 11.500 t auf 136.300 t)
- 1850/1857: Die Kohleförderung steigt auf über 3,6 Mio. t
- 1865 wird die Emscherzone erreicht (Oberhausen, Bottrop, Herne, Castrop)
- um 1873: Es gibt mehr als 250 Zechen, Förderung steigt auf über 16 Mio. t
- 1873 bis 1893: Depression, der Kohlepreis sinkt, es kommt zu Zechenschließungen. Durch Rationalisierungsmaßnahmen wird die Förderung weiter gesteigert (über 38 Mio. t)
- 1880: Bergbau erreicht den Raum Recklinghausen. Beginn der Gewinnung von Kohlenebenprodukten (z.B. Briketts, Teer)
- Erster Weltkrieg: Das Ruhrgebiet wird zur Waffenschmiede Deutschlands
- 1919 erschüttern kommunistische Umsturzversuche das Ruhrgebiet
- von 1921 bis 1925 besetzen französische Truppen den Ruhrkohlenbezirk
- ab 1933: Das Ruhrgebiet wird während der NS-Zeit vor allem im Bereich der Kohlechemie für Rüstungs- und Kriegswirtschaft unentbehrlich
- 1948 kontrollieren die Alliierten die Verteilung von Kohle und Koks (Ruhrstatut)
- 1950: ca. 500.000 Bergleute fördern mehr als 100 Mio. t Kohle, bis 1958 wird die Menge auf 125 Mio. t erhöht
- 1951: Beneluxstaaten, Frankreich, Italien und Deutschland unterzeichnen den Vertrag der Montanunion. Er sichert den für den Wiederaufbau erforderlichen gleichberechtigten internationalen Absatz der Ruhrkohle
- 1958: mitten in die Expansionsphase und nach Verbesserung der Arbeits- und Einkommensbedingungen bricht 1958 die Kohlekrise aus
- bis 1964: Schließung von 31 Großzechen
- 1968/69: Gründung der Ruhrkohle AG (RAG)
- 1970er Jahre: Großschachtanlagen werden zusammengeschlossen (Verbundbergwerke), die Förderung wird gedrosselt, die Zahl der Bergleute nimmt auf etwa 200.000 drastisch ab
- Mitte der 1970 Jahre: Intensivierung der Bergbauforschung, besonders Bergbautechnik und Kohleveredelung
- 1980: Der Jahrhundertvertrag sichert den Einsatz deutscher Steinkohle in der Kraftwirtschaft
- Gegen Ende des 20. Jahrhunderts werden kontinuierlich Zechen stillgelegt und die Fördermengen heruntergefahren
- 1998: Gründung der Deutschen Steinkohle AG (DSK)
- 2002: im Ruhrgebiet sind noch 7 Bergwerke in Betrieb
- 2002: Die Subventionszahlungen werden von der EU bis 2010 zugelassen