Metropolen und Metropolregionen

Begriffs- und Konzeptklärung

Die sich globalisierende Wirtschaft neigt dazu, ihre Steuerungs- und Kontrollfunktionen auch räumlich zu bündeln, während sich die Produktionsstätten dezentralisieren. So ist gerade am oberen Ende des globalen Stadtsystems eine deutliche faktische, aber auch konzeptionelle Ausdifferenzierung bzw. Heterogenisierung zu beobachten (Schmitt 2007). Bereits vor der Einführung von Metropolregionen ging es um "Global Cities, World Cities, Megastädte und Megalopolen". Dabei spielt die Intensität und Art der Einbindung in das globale Stadtsystem die entscheidende Rolle.

Metropolregionen werden in vier verschiedenen Perspektiven und Interessenslagen untersucht bzw. konstruiert.

  • "Analytisch sind Metropolregionen als Ansammlung metropolitaner Einrichtungen [und Funktionen, d. V.] definiert.
  • Im akteurs- und handlungsbezogenem Sinne sind Metropolregionen ein Raum für den Austausch der regionalen Schlüsselakteure über gemeinsame regionale Ziele, Strategien und Projekte sowie notwendige Organisationsformen.
  • In der Raumentwicklung sind Metropolregionen eine normative Leitvorstellung, die zur Förderung von Innovationen und Wirtschaftswachstum beitragen soll.
  • In Bezug auf die symbolische Dimension der Stadt und Regionalentwicklung sind Metropolregionen Träger von Zeichen, die Assoziationen von Weltstadt, Urbanität transportieren" [und somit u. a. einem attraktiven Image dienen, d. V.] (ARL-Positionspapier Nr. 71, S. 1).
Metropolregion

Die Begriffe der Metropole und der "Metropolregion" sind bislang nicht eindeutig definiert. Besonders letztere wird aber als Konzept intensiv diskutiert und weist verschiedene Elemente auf: Das Konstrukt der Metropolregionen schließt mehrere Städte und zugehörige Regionen ein. Es zeichnet sich aus entweder durch einen dominanten Kern (z.B. Paris, London, München) oder annähernd gleichberechtigte "polyzentrische", inter-urbane Zentrensysteme (z.B. Region Ruhr und Region Rhein-Ruhr). Internationale Bedeutung und Einbettung in das globale Metropolensystem, z.B. Reichweite der Funktionen, spielen dabei eine wesentliche Rolle.

Metropolregionen fassen Metropolen und ihre Region territorial, strukturell und funktional zusammen, also die Kernstädte, den suburbanen Raum, die zugehörigen funktionalen, gegebenenfalls interurbanen Ergänzungs- und Einzugsbereiche.

Unter Metropolregion versteht die Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO):

"räumliche und funktionale Standorte, deren herausragende Funktionen im internationalen Maßstab über die Grenzen hinweg ausstrahlen. Als Motoren der gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung sollen sie die Leistungs- und Konkurrenzfähigkeit Deutschlands und Europas erhalten und dazu beitragen, den europäischen Integrationsprozess zu beschleunigen. Ein wesentliches Kennzeichen europäischer Metropolregionen ist ihre gute Erreichbarkeit auf interkontinentaler Ebene"(BMVBS 2007, S. 2).

Im Raumordnungsbericht 2005 waren dagegen Metropolregionen noch stärker ökonomisch definiert und kommentiert worden:

"Hochverdichtete Agglomerationsräume mit mehr als einer Million Einwohnern, die sich gemessen an ökonomische Kriterien wie Wertschöpfung, Wirtschaftskraft und Einkommen besonders dynamisch entwickeln und international besonders herausgehoben und eingebunden sind. Die Bedeutung der Metropolregionen als das territoriale Skelett der globalen Netzwerkökonomie nimmt zu. Ihre Leistung für die gesamtstaatliche Entwicklung liegt dabei auf der Hand:
  • sie verbessern die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Landes;
  • sie gewährleisten die weltwirtschaftliche Integration des Landes;
  • sie sind Zentren des internationalen kulturellen Transfers;
  • sie sind die Leuchttürme der internationalen und europäischen Ausstrahlung" (BMVBS 2007, S. 2f)


Wesentlich ist, dass es weniger auf die absolute Bevölkerungsgröße der Agglomeration ankommt, als auf die Funktion: so etwa auf die Konzentration der Entscheidungs- und Kontrollzentralen von Wirtschaft, Staat und Zivilgesellschaft, aber auch auf die Ballung von Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten, auf überproportionale Wertschöpfung und Innovationskraft (Blotevogel 2007, o. S.).

Sollen Metropolregionen "Motor der Entwicklung" im o. g. Sinn sein, so müssen sie sich aber notwendig von der einseitigen Orientierung an ökonomischen Erfordernissen emanzipieren. Die von den Metropolen erwartete Leistungsfähigkeit einer "gesellschaftlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Entwicklung" setzt die Lösung der sozialen und ökologischen Probleme zugleich voraus (Blotevogel 2007, zit. nach ARL 2007, S. 34). Denn Metropolen können ihrer Aufgabe nur gerecht werden, wenn sie ein "attraktives Lebensumfeld" für die dort lebenden Menschen bieten und das soziale Gefüge intakt ist.

Das Konzept der Metropolregion beinhaltet nach Blotevogel fünf wesentliche, Metropolen typische Merkmale, nämlich die Wahrnehmung von
  • international wirksamen Entscheidungs-, Kontroll- und Steuerungsfunktionen
  • hochwertigen Dienstleistungsfunktionen,
  • Innovations- und Wettbewerbsfunktionen,
  • Gateway- und
  • Symbolfunktionen (Blotevogel 2007).
Definitionselemente der Metropolregion
Quelle: Autorenteam
Zu den Steuerungsfunktionen zählen in erster Linie Entscheidungs- und Kontrollfunktionen, z.B. Hauptsitze von (inter-)national operierenden Unternehmen, von Regierungen und Organisationen.

Unter den hochwertigen Dienstleistungen üben wissensbasierte und wissensintensive, unternehmensorientierte Dienste eine besondere motorische Funktion aus (z.B. Forschungseinrichtungen, Hochschulen, Unternehmensberatung, Rechtsberater, Werbe-, Design- und Kommunikationsdienste, hoch qualifizierte Wissensarbeiter).

Innovationsfunktionen beziehen sich sowohl auf die Entwicklung neuer marktfähiger Produkte und Dienste als auch auf neue Organisations- und Lebensformen sowie auf Experimentier- und Kreativpotenzial.

Gateway-Funktionen dienen der Mobilität von und Zugänglichkeit zu Wissen, Menschen und Märkten, so z.B. (Güter und Personen-) Fern-, Bahn- und Flugverkehr, Medienstandorte (z.B. Fernseh- und Verlagsanstalten), Datennetze, Kongress- und Messewesen.

Symbolfunktionen beziehen sich auf unverwechselbare, hochrangige und vielfältige kulturelle Aktivitätsprofile (Theater, Konzerte, Ausstellungen, Museen), Medienereignisse / Events, aber auch auf architektonische Leuchttürme und historische Stadtgestalt. Sie dienen der Imagebildung durch internationale Ausstrahlung, also dem "Außenbild", setzen Zeichen, die Assoziationen von Weltstadt und Urbanität transportieren. Sie dienen aber auch dem "Innenbild" der Bewohner, das Identifikation, symbolische Ortsbezogenheit und positive Selbstwahrnehmung mobilisiert.

Funktionen von Metropolregionen und abgeleitete Indikatoren
Quelle: BMVBS 2007, S. 3 (mit freundlicher Genehmigung des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung im Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung)
Mit der Zuweisung dieser Leitfunktionen wird deutlich, dass das Konzept der Metropolregionen einerseits eine deutliche Dominanz stadt- bzw. regionalwirtschaftlicher Merkmale aufweist, gleichwohl aber - nachgeordnet - als gesellschaftlicher Raum verstanden wird.

Genau in dieser asymmetrischen Bedeutung wird das Konzept für die "Metropole Ruhr" eingesetzt. Besonders hier gilt es zu berücksichtigen, dass das Konzept seiner Doppelfunktion als Motor der Wirtschaft und (!) Gesellschaft, als Integration von ökonomischer, kultureller, sozialer, ökologischer und institutioneller Leistungsfähigkeit egerecht werden muss.
Metropole Ruhr" als Integration
Quelle: Autorenteam


Angesichts des bevorzugt auf globale Ökonomie ausgerichteten Metropolisierungsparadigmas erscheint es berechtigt, "eine der großen Herausforderungen dieses Jahrhunderts" darin zu sehen, das sozioökonomische und kulturelle Auseinanderfallen der großen Städte zu verhindern" (Blotevogel 2007, zit. nach ARL 2007, S. 34).
Gründe für eine Strategie der Metropolisierung

Im Jahr 1995 hat die Ministerkonferenz für Raumordnung (MKRO) mit der raumordnerischen Kategorie der "Europäischen Metropolen in Deutschland" neue Impulse in die Debatte um die Entwicklung und Zukunft der Stadtregionen gegeben. Vom Konzept der Metropolregionen verspricht man sich Antworten auf die drei drängenden gegenwärtigen Herausforderungen der Globalisierung, des Klimawandels und des Demographischen Wandels (BMVBS 2007, o. S.).

Neben dem Übergang von der klassischen Triade (USA, Europa, Japan) zur mehrpoligen Weltwirtschaft, die China, Indien, Brasilien und die Schwellenländer einbezieht, ist es vor allem die "Neue Geographie Europas", die eine verschärfte Konkurrenz zwischen den Regionen mit sich bringt und den Wettbewerbsdruck erhöht.

Mit dem Abbau der Grenzen in Europa im Zuge der Transformation der sozialistischen Länder und der neuen Freiheiten der zusammenwachsenden EU haben sich die grenzüberschreitenden Austauschaktivitäten von Waren- und Güterverkehr, Finanzströmen, Dienstleistungen und Personen intensiviert. Zunehmend dichtere Netzwerke sind zwischen Unternehmen und Institutionen, Städten, Regionen und Nationen entstanden und entfalten sich weiterhin.
Die neue Geographie Europas
Quelle: Blotevogel 2007
Unterstützt von den neuen Transportmitteln, Informations- und Kommunikationsmedien gerieten damit auch die in Reichweite und Funktionen einst wohlgeordneten, arbeitsteiligen und wenig dynamischen Siedlungssysteme in Bewegung: Die annähernd statischen "Container-Räume" (Blotevogel 2007) wurden durchlässig, ein "Raum der Ströme" (Castells 1996) entfaltete sich und trat an ihre Stelle. Ein Netzwerk komplexer Interaktionen bündelt sich nunmehr räumlich auf Transport- und Kommunikationstrassen, die in Netzknoten, in den Metropolen, zusammenführen. Eine neue Geographie Europas befindet sich in der Entstehung.
Die vier Freiheiten des neuen Europas / Liberalisierung

Die vier Freiheiten des neuen Europas
Quelle: veränder nach Internet 6
Die so genannten "Vier Freiheiten" beinhalten den freien Verkehr von Personen, Dienstleistungen, Waren und Kapital innerhalb der EU-Außengrenzen. Sie sind wesentliche Voraussetzungen zur Vollendung des gemeinsamen Binnenmarktes in der EU nach dem Vertrag von Maastricht.

Die ehemalige Deutschland-Zentrale des finnischen Herstellers Nokia in Bochum (im Juni 2008 geschlossen)
Quelle: RVR-Fotoarchiv (Fuchs)
Im dicht vernetzten "Raum der Ströme", seinen transnationalen Netzwerken und Aktionsräumen geraten aber Regionen, Standorte, Unternehmen und Arbeitskräfte in eine neuartige, vor einigen Jahren noch weitgehend unbekannt harte Konkurrenzsituation: Der hochprofitable Nokia-Standort Bochum fand sich "über Nacht" (2008) ausgestochen von der bis dahin unbekannten rumänischen Kleinstadt Cluj. Die transnationalen Konzerne, zunehmend aber auch Mittelbetriebe, machen intensiven Gebrauch von dieser neuen Durchlässigkeit der Räume und dem zugehörigen Regelwerk: Standorte, Regionen mit ihren spezifischen Begabungen und (Un-)Gunstfaktoren sind zu räumlichen Schachspiel-Feldern der Investoren und Des-Investoren geworden.
Schematische Darstellung der Wertschöpfungskette
Quelle: verändert nach von Geibler (2010)
Hier gilt es allerdings zu differenzieren zwischen einerseits mobilen Teilen der Wertschöpfungskette, z.B. automatisierte Massenfertigung mit zugehörigem kodiertem, d. h. verschriftlichtem und (auch in Form von Maschinen und Bauplänen) transferierbarem Wissen. Andererseits bergen Wertschöpfungsketten auch immobile Elemente, wie die langjährig gewachsenen, auf Reziprozität bauenden sozialen (Experten-)Netzwerke, der an vertraute Partnerschaften gebundene Transfer von (nicht kodiertem bzw. nicht kodierbarem) "Tacit Knowledge" oder auch die vorwiegend an Metropolen gebundenen "Kreativen Milieus" und Innovationsnetzwerke mit wesentlichem personalen Kontaktbedarf und hoher Wissensdichte. Hier wird den Metropolen die Rolle als unverzichtbare Katalysatoren der neuen Wissensökonomie zugewiesen.
Strategie von Lissabon / Göteborg

Im März des Jahres 2000 hat sich der Europäische Rat in Lissabon getroffen. In der Begründung heißt es: "Die Europäische Union ist mit einem Quantensprung konfrontiert, der aus der Globalisierung und den Herausforderungen einer neuen wissensbasierte Wirtschaft resultiert. Diese Veränderungen wirken sich auf jeden Aspekt des Alltagslebens der Menschen aus und erfordern eine tiefgreifende Umgestaltung der europäischen Wirtschaft" (Europäischer Rat 2000, S. 1).

Diese Einsicht war dem Europäischen Rat Anlass, das nicht unbescheidene Ziel zu formulieren, die Union bis zum Jahr 2010

"zum wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Wirtschaftsraum in der Welt zu machen - einem Wirtschaftsraum, der fähig ist, ein dauerhaftes Wirtschaftswachstum mit mehr und besseren Arbeitsplätzen und einem größeren sozialen Zusammenhalt zu erzielen. Zur Erreichung dieses Zieles bedarf es einer globalen Strategie", in der "der Übergang zu einer wissensbasierten Wirtschaft und Gesellschaft durch bessere Politiken für die Informationsgesellschaft und für die Bereiche Forschung und Entwicklung sowie durch die Forcierung des Prozesses der Strukturreform im Hinblick auf Wettbewerbsfähigkeit und Innovation und durch die Vollendungen des Binnenmarktes vorzubereiten ist". Weiterhin gilt es, "das europäische Gesellschaftsmodell zu modernisieren in die Menschen zu investieren und soziale Ausgrenzung zu bekämpfen" (Europäischer Rat 2000, S. 2)

Dazu sollten nicht nur alle Förderprogramme der EU zukünftig auf diese Maxime ausgerichtet, sondern auch die Fördermittel der einzelnen Mitgliedsstaaten entsprechend gebündelt werden. Auffällig ist am Werdegang der Lissabon Strategie, dass sie wegen der einseitigen Schwerpunktsetzung auf wirtschaftliche, nachrangig auch soziale Ziele in die Kritik geriet. Sie wurde in der Konferenz von Göteborg um ökologische Ziele sowie Aspekte des Klimawandels erweitert und schließlich so undurchsichtig, dass das Strategiebündel kaum umsetzungsfähig erschien.

Der Halbzeitbericht machte denn auch deutlich, dass ein Scheitern der Strategie bis 2010 zu erwarten sein würde. Eine fokussiertere Neufassung wurde mit der "Partnerschaft für Wachstum und Beschäftigung" aufgelegt, in der man sich auf nur drei Entwicklungsbereiche konzentrierte:
  • Ein attraktiver Raum für Investitionen und Arbeit
  • Wissen und Innovation für Wachstum
  • Schaffung von mehr und besseren Arbeitsplätzen.
Auch hier wird die Berücksichtigung sozialer und ökologischer Belange zwar noch skizzenhaft gefordert, beide Bereiche stehen aber in Gefahr, angesichts der sehr umfangreichen Ausführungen zu den Schwerpunkten Innovation, Wachstum und Qualität des Arbeitsmarktes lediglich als symbolische Politik nur randlich von Interesse zu sein.

Wissensökonomie und Metropolisierung

Die Metropolregionen erwiesen und erweisen sich als geeignetes räumliches (wenn auch nicht formalisiertes Förder-) Instrument der neuen Europapolitik und daran geknüpfter sektoraler Fördertöpfe: Die neue Technologiegeneration der Informations- und Kommunikationstechnologie (IuK) und die dadurch angeschobene "wissensbasierte Ökonomie" erfordern eine hohe Dichte an (vernetzten) Bildungs-, Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen, vor allem an kontinuierlicher Innovationskapazität und eine Vielfalt an je speziell ausgebildetem "Humankapital". Dieses wiederum favorisiert Orte geeigneter, hochwertiger Lebensqualität mit optimalen Kultur-, Freizeit-, Bildungs- und Mobilitätsangeboten, d.h. bester innerregionalen wie globalen Erreichbarkeit. Nur eine dichte und ausdifferenzierte Kultur- und Wissenslandschaft bürgt für hohe Kreativitätspotenziale. Ähnlich betont P. Florida die Bedeutung von "sticky places" (Bars, Cafes, Clubs, ...) weist aber auch auf das Umfeld der "Drei T" hin: Technologie, Talenz (Kreativpotenzial) und Toleranz (kulturelle Offenheit und Diversität) (Florida, 2002, S. 56f.). Damit ist ein Bündel an infrastrukturellen Elementen der Wissensökonomie umrissen, das vornehmlich (aber nicht nur) in Metropolregionen zu finden ist (Silicon Valley / San Francisco, Seattle, Boston Route 128; London, Paris). Es lassen sich aber auch Beispiele in nichtmetropolitanen Lagen wie Cambridge / UK oder Oulu / Finnland usw. finden (McIntosh 2007, S. 6 - 10).

Stadt- und Metropolregionen werden als strategische Plattform Europas im verschärften und zunehmend multipolar verlaufenden, globalen Wettkampf gesehen:

"Sie vereinen auf ihrem Territorium große Teile der Bevölkerung, der Innovationen und Wirtschaftskraft, der Beschäftigten und der kulturellen Infrastruktur. Zudem seien sie durch hohe Komplexität, Dichte und Vernetzung zahlreicher Akteure, Interaktionen, Funktionsbeziehungen und Standortsysteme gekennzeichnet. Für zahlreiche Akteursnetzwerke bilden sie Schnittstellen. Sie seien Knotenpunkte, in denen sich die Finanz- und Produktionskräfte begegnen, Headquarter großer Unternehmen, hochrangige politische Entscheidungszentren, sie verfügen über starke Konzentrationen hoch spezialisierter Dienstleiste, über Netzwerke exzellenter wissenschaftlicher Institutionen und leistungsfähige Infrastrukturen in allen Bereichen, nicht zuletzt auch der infrastrukturellen ("weichen") Infrastruktur" (Tönnies / Overbeck 2007, S. 30).