Vertiefung: Die Halde Schwerin in Castrop-Rauxel

Luftbild der Halde Schwerin in Castrop-Rauxel
Luftbild der Halde Schwerin in Castrop-Rauxel
Quelle: RVR-Geodatenserver
Die Halde Schwerin in Castrop-Rauxel gehörte zur 1967 stillgelegten Zeche Graf Schwerin. Sie stellt heute die höchste Erhebung der Castroper Landschaft dar (151 m ü. n.N.). Die Halde selbst wurde im Zuge der Schüttung in den 1980er Jahren durch das Büro Rose Herzmann/Winter, Essen, als Landschaftsbauwerk gestaltet.

Im Rahmen der Internationalen Bauausstellung (IBA) Emscher Park hat die Stadt Castrop-Rauxel 1993 in einer gemeinsamen Werkstatt aus Bürgern, Künstlern und Planern die Bergehalde Schwerin zu einer begehbaren Landschaftsskulptur umgestaltet. Das Konzept hierfür entwickelte Manfred Walz. Insgesamt neun Vorschläge aus dieser Bürger- und Künstlerwerkstatt wurden bis 1995 umgesetzt.
Die Sonnenuhr auf der Halde Schwerin
Quelle: RVR-Fotoarchiv
Die Haldenspitze krönt heute eine begehbare Sonnenuhr des Castrop-Rauxeler Künstlers Jan Bormann. Sie besteht aus insgesamt 24 in einem Kreis positionierten Stundenstelen, die als Zeitmesser für die riesige Sonnenuhr fungieren. Ein nach Norden ausgerichtetes Erdachsen paralleles Stabdreieck weist auf den Sonnenstand während der Sommerwende hin.

Zwei weitere Skulpturen und Ergebnisse der integrativen Werkstatt machen die Halde heute zu einem besonderen Landschaftserlebnis. Weithin sichtbar ist das so genannte Geokreuz (ebenfalls von Jan Bormann entworfen), das seinen Schnittpunkt in der Sonnenuhr hat. Über insgesamt vier verschiedene Treppenanlagen, die genau in Nordsüd-/Ostwestrichtung verlaufen, kann man den Hochpunkt der Halde ersteigen. Im Süden wurden die Stufen durch grobe Rundhölzer gebildet, im Norden durch Eisenbahnschwellen, im Osten durch Stahlbrammen und im Westen durch Eisenbahnschienen. "Die einzelnen Wege spiegeln dabei in den Materialien, aus denen die Treppen gearbeitet sind, unterschiedliche natur- und menschheitsgeschichtliche Entwicklungen wider." (Internet 1)

Auch der Wassertempel des Dortmunder Künstlers Peter Stege, der nordwestlich der Halde einen Quellbereich fasst und weiter nach Norden in den Deininghauser Bach mündet, verwendet ausschließlich Materialien aus dem Bergbau, um hierüber einen geschichtlichen Bezug herzustellen.
Anfahrtskizze
Anfahrtskizze
Quelle: Mensch/Pachnicke (2000)
Quelle: Internet 1: http://www.route-industriekultur.de/themenrouten/tr25/halde-schwerin.html (zuletzt aufgerufen am 15.04.2009)