Von den Römern bis zu den Franken (0 - 800 n. Chr.)

Germanen rechts des Rheins um die Zeitenwende
Quelle: entnommen aus: Chronik des Ruhrgebiets/Chronik Verlag, Gütersloh
Das Gebiet zwischen Ruhr und Lippe war zu Christi Geburt von Germanenstämmen besiedelt. Die Römer versuchten von ihren Lagern in Xanten und Moers-Asberg in dieses Gebiet vorzudringen. Da es keine Straßen gab, nutzten die Römer die Flüsse als Transportwege. Die ersten Angriffe wurden gegen die Sugambrer im Jahr 12 v. Chr. geführt. Im folgenden Jahr gelang es den Römern ein Bollwerk am Zusammenfluß von Lippe und Seseke zu errichten und die Sugambrer in die Nähe von Xanten umzusiedeln. Das Lippetal befand sich somit in römischer Hand (Harenberg 1997, S. 9 f.).
Der Versuch im Gebiet der Germanen eine römische Zivilverwaltung aufzubauen, wurde durch die Schlacht im Teutoburger Wald verhindert. Unter der Führung des Cheruskers Armenius konnte das Heer der Römer 9 n. Chr. geschlagen werden. Die verlorene Schlacht zwang die Römer zum Rückzug auf die linke Rheinseite.

Mitte des 3. Jahrhunderts n. Chr. bildete sich u.a. aus den Kleinstämmen der Chamaven, der Brukterer, Chasuarier und Sugambrer der Bund der Franken. Eine Hauptgruppe der Franken, die Rheinsalier, siedelten sich im Raum Köln an.

Bis etwa 700 n. Chr. drangen die Sachsen in das Gebiet zwischen Ruhr und Lippe vor. Ihren Versuch, den Rhein zu überschreiten, schlugen die Franken zurück. Im Jahr 772 begannen die Kriege des katholischen Frankenkönigs Karl des Großen gegen die heidnischen Sachsen, die mit der Taufe Widukinds im Jahr 785 ihr Ende fanden (Harenberg 1997, S. 9 f.).

Während der Sachsenfeldzüge gründete man entlang des Hellwegs fränkische Königshöfe und Burgen, die die Verpflegung des Heeres gewährleisteten. Die "Via Regia" oder Königstraße wurde zur Hauptverkehrsader nach Osten. Als geistige Zentren sorgten das Kloster in Werden und der Hochadelsstift in Essen für die kulturelle Erschließung.
Verlauf der großen Ost-West Handelsstraßen
Quelle: Pohl/Ponthöfer 2002, S. 11
Die ersten schriftlichen Erwähnungen der Städte Duisburg (738 als Königshof), Bochum (um 890 als königlicher Reichshof) und Dortmund (890) fallen in diese Zeit. Der Königshof in Recklinghausen wurde nördlich des Hellweges an einer wichtigen Verkehrsachse zwischen Köln und Münster um 800 angelegt.