Hansestädte

Hansestädete im Ruhrgebiet
Karte der Hansestädte im Ruhrgebiet
Quelle: Autorenteam
Die Hansezeit gab dem Siedlungsgang des Ruhrgebietes neue Impulse. Die Nachfrage der Hansestädte u.a. nach landwirtschaftlichen Gütern brachte auch im Umland eine wirtschaftliche Belebung. Zwischen dem 14. und 16. Jh. wurden nicht weniger als 16 Siedlungen zu Hansestädten: Bochum, Dortmund, Dorsten, Duisburg, Essen, Haltern, Hamm, Hattingen, Kamen, Lünen, Recklinghausen, Schwerte, Unna, Wattenscheid, Werl und Werne.
Dortmund im Jahre 1596, von Norden aus gesehen.
Quelle: Fotostudio Glahs
Besonders Dortmund gelangte zu großem juristischen Einfluss. "Das Dortmunder Stadtrecht diente vielen Städten im Osten Europas als Rechtsgrundlage ihres Stadtrechts, und über Jahrhunderte hinweg war diese Stadt der Mittelpunkt des mündlichen (germanischen) Rechts für das gesamte Heilige Römische Reich Deutscher Nation" (Pohl/Ponthöfer 2002, S. 6). Dortmund erlangte mit 10.000 Einwohnern etwa die Größe der Stadt Frankfurt, in der die deutschen Kaiser gekrönt wurden (Kersting/Ponthöfer 1990, S. 10).
Bis zum 19. Jh. folgten im gesamten Mitteleuropa, so auch für die Städte im Ruhrgebiet "Jahrhunderte tiefsten Niedergangs". Das Ende der Hanse, politische Unabhängigkeitsbestrebungen fürstlicher Landesherren, der Dreißigjährige Krieg (1618 - 1648), die Raubkriege Ludwig XIV., der Siebenjährige Krieg Preußens (1756 - 1763) und die Napoleonischen Kriege (1792 - 1813) ließen die blühenden Handelsstädte zu Ackerbürgerstädtchen oder zu Gemeinden mit ländlichem Charakter absinken (Kersting/Ponthöfer 1990, S. 10).

Die Region reduzierte sich auf die Landwirtschaft, die u.a. der Versorgung der frühen Eisenindustrie im Bergisch-Märkischen Land diente. Bis heute ist der Ackerbau in der Börde sehr ausgeprägt. Vom alten Reichtum dieser Landstriche zeugen jedoch viele Güter und Schlösser.