Museen

"Während die bedeutsamsten Museen Europas fast ausschließlich im 18. Jahrhundert gegründet wurden, entstand im Ruhrgebiet 1883 mit dem Museum für Kunst und Kulturgeschichte in Dortmund das erste Museum in der bis dahin museumslosen Industrieregion Ruhrgebiet" (Franz 1990, S. 13).
Das Museum Quadrat in Bottrop
Quelle: RVR-Fotoarchiv (Bannert)
In den Jahren 1886 bis 1902 folgten weitere der Kunst- und Kulturgeschichte gewidmete Museen:
Eine nächste Gründungsphase fand in den 1920er und 1930er Jahren statt, in denen überwiegend Museen in jungen, aufstrebenden Städten entstanden, die in erster Linie den Charakter von Heimatmuseen hatten. Die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stellt eine nächste Boomphase dar. Mit dem Bildungsschub der 1960er Jahre sollten Museen nicht mehr nur vorführen, sondern erklären. "Sie verlieren ihre Rolle als Kult-Stätten und werden Orte des Nachdenkens und der Diskussion" (Günter 1992, S. 419).
In den 1970er Jahren wurden viele Museen ausgebaut, umgebaut und ganz neu errichtet. Heute findet man im Ruhrgebiet etwa 200 Museen, darunter eine Vielzahl kleiner Sammlungsstätten und Ausstellungsräume, und die Region dürfte - wie schon 1992 - auch heute zu einer der "dichtesten, vielschichtigsten und spannungsreichsten Museums-Landschaft(en) der Welt" (Günter 1992, S. 418) gehören. Allerdings gibt es auch Anlass zur Skepsis: Verglichen mit internationalen Maßstäben rangiert das Ruhrgebiet einmal mehr "nur mit wenigen Einrichtungen in der Oberklasse" (Bourrée/Nellen 2003, S. 726).

Der Großteil der Museen im Ruhrgebiet richtet sich eher lokal- und regionalhistorisch oder themenzentriert aus und wird von privaten, teils kommunalen Trägern geführt. Oft reichen die Mittel für ein professionelles Management nicht aus, es fehlt nicht selten an einer soliden wissenschaftlichen Basis, an regionaler Kooperation und auch an einem gemeinsamen Marketing.