Einleitung

Die Dynamik der Bevölkerungsentwicklung zeigt in ihren Ursachen und Wirkungen, dass gerade der jüngere Bevölkerungsverlust einem Wirkungskreislauf Schwung gibt, der alle Anzeichen eines nur schwer kontrollierbaren "circulus vitiosus", einer sich selbst erhaltenden Problemspirale aufzeigt.

Die demografische, sozioökonomische und räumliche Verteilungsdynamik der Ruhrgebietsbevölkerung unterliegt zum einen "globalen" Trends der Industriegesellschaften - wie z.B. der Individualisierung, Ausdifferenzierung, dem steigenden Wohlstand und abnehmendem Kinderwunsch -, zum anderen auch technologischen Wandlungsprozessen mit ihren raumwirksamen Standortpräferenzen (s. Thema "Megatrends des gesellschaftlichen Umbruchs"). Diese Megatrends werden modifiziert durch regionalspezifische Gegebenheiten, wie sie z.B. in besonderen Auswirkungen auf dem Arbeitsmarkt im Zeichen der Des-Industrialisierung und verzögerten Re- bzw. Neo-Industrialisierung entstanden sind. Diese Dynamik wird zugleich zum "Motor" weiterer Wirkungsprozesse, die alle Anzeichen eines sich selbsterhaltenden Wirkungskreislaufs aufweisen.