Demografischer Wandel: Altersstruktur

Altersaufbau der Bevölkerung im Ruhrgebiet am 31. Dezember 2007
Altersaufbau der Bevölkerung im Ruhrgebiet am 31. Dezember 2007
Quelle: RVR-Datenbank 2008
Aufgrund des lang anhaltenden natürlichen Bevölkerungsrückganges und der fortdauernden Abwanderungsprozesse hat sich im Ruhrgebiet eine vergleichsweise ungünstige Altersstruktur eingestellt.
Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
Altersaufbau der Bevölkerung in Deutschland
Quelle: Statistisches Bundesamt
Der altersstrukturelle Aufbau nähert sich deutlich der strukturpolitisch gefürchteten "Pilzform" an. Sie löst die für die Nachkriegsjahrzehnte typische "Urnenform" ab, die der klassischen "Pyramide" (Anfang 20. Jh.) gefolgt war.
Altersstrukturelle Abweichung im Ruhrgebiet von NRW in 1998
Quelle: Klemmer 2001, S. 43
Im Ruhrgebiet stellt sich dieser Prozess nochmals verschärft dar: So liegt im Jahr 2000 der Anteil der über 65-Jährigen um fast 2 Prozentpunkte über, derjenige der unter 25-Jährigen um fast 2 Prozentpunkte unter dem Landesdurchschnitt. Diese altersstrukturelle Abweichung des Ruhrgebietes von den Landeswerten zeigt sich noch klarer bei einem jahrgangsweisen Vergleich: Sämtliche Jahrgänge bis zum Alter von 38 Jahren wiesen im Jahr 1998 im Ruhrgebiet Minderbestände zwischen ca. 3 - 8 % auf, alle Jahrgänge über 39 Jahre sind dagegen bis zu 11 % stärker besetzt.
Veränderung der Bevölkerungsanteile im Ruhrgebiet in den 90er Jahren
Quelle: KVR 1996 und 2002
Teilt man die Bevölkerung in die drei für die Stadtentwicklung wichtigsten Kategorien ein (bis 18-Jährige: Kinderbetreuung, Schulen; 18 - 30-Jährige: "junger" Arbeitsmarkt; über 65-Jährige: spezifische Pflege- und Wohnbedarfe), so hat sich das Nachwuchspotenzial der unter 19-Jährigen in den Jahren 1995 - 2000 leicht (-1,4 %), das junge Arbeitskräftepotenzial (18 - 24-Jährige) stark (-8,4 %) und dasjenige zwischen 25 - 29 dramatisch verringert (-30,2 %). Das Arbeitskräftepotenzial zwischen 30 und 65 Jahren stagniert bei +1,2 %. Die Anzahl der über 65-Jährigen wächst dagegen um +7,4 %.